Krankheitsbilder
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Hodentorsion
Unter Hodentorsion versteht man die akute Drehung von Hoden und Samenstrang um die Längsachse im Hautsack mit nachfolgender Drosselung oder Unterbrechung der Durchblutung. Selbst durch eine kurzzeitige, einseitige Drehung (ab 2 Stunden) kann es schon zu einem bleibenden Schaden kommen.
Typisch Anzeichen sind: Heftige Schmerzen im Hodensack. Dieser kann in die Leiste und den Unterbauch ausstrahlen und mit Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbruch und Herzrasen bis hin zum Schock einhergehen.
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Hodenhochstand
Der Hodenhochstand ist die häufigste angeborene Fehlbildung des Urogenitaltrakts.
Ein spontanes Absinken des Hodens wird bei etwa 7% aller betroffenen Jungen bis zum Alter von 1 Jahr beobachtet, meistens in den ersten 6 Monaten.
Die Ursache des ausbleibenden Absinkens ist multifaktoriell, das heißt es sind verschiedene Faktoren beteiligtBehandlungsziel in der Urologie im Odenwald ist:
Rechtzeitige Verlagerung des Hodens in das Skrotum um einen Sekundärschaden am Hoden zu verhindern.
Dies führt zu einem besseren Hodenwachstum, geringerer Abnahme der Keimzellen und geringerem Risiko einer späteren malignen Entartung (Krebsentstehung).
Ziel ist es mit Vollendung des 12. Lebensmonats die Behandlung abgeschlossen zu haben. -
Hydrozele
Unter einer Hydrozele oder einem Wasserbruch versteht man eine Ansammlung von Flüssigkeit zwischen einem Hoden und der ihn umgebenden Hodenhülle. Der Hodensack schwillt dadurch an. Auch wenn eine Hydrozele meist keine Schmerzen verursacht, sollte sie in jedem Fall untersucht und gegebenenfalls behandelt werden.
Eine Hydrozele (sogenannter „Wasserbruch“) kann angeboren sein oder auch erst im fortgeschrittenen Kindes- oder Erwachsenenalter auftreten. Bei der angeborenen Hydrozele schließt sich das Bauchfell über dem Hodensack nicht richtig, sodass Flüssigkeit aus dem Bauchraum in den Hoden eindringen kann. Eine erworbene Hydrozele im Kindes- oder Erwachsenenalter kann unterschiedliche Ursachen haben, wie z. B. Entzündungen des Hodens oder Nebenhodens, Leistenbruch u. ä.
Die Diagnose erfolgt durch das Abtasten des Hodens und Ultraschalluntersuchung.Die Urologie im Odenwald sieht folgende Behandlung vor: Zunächst sollte ein möglicher Spontanverschluss bzw. Resorption der Flüssigkeit bei verschlossenem Zugang zur Bauchhöhle bis maximal zum 2. Lebensjahr abgewartet werden.
Operationsindikation: Lebensalter > 1, Verdacht auf begleitende Leistenhernie.
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Phimose
Eine Phimose auch Vorhautverengung liegt vor, wenn sich das Zurückstreifen der Vorhaut über die Eichel des Penis ist erschwert oder unmöglich, sodass sich der gesamte Bereich nicht gründlich reinigen lässt. Zwischen Vorhaut und Eichel können sich Harnreste und Bakterien ansammeln. Wiederkehrende Entzündungen sind die Folge. Lässt sich die zurückgestreifte Vorhaut nicht wieder vorschieben, kann eine akute Notfallsituation (Paraphimose) entstehen, die meist mit starken Schmerzen und einer Schwellung der Vorhaut verbunden ist. Eine Paraphimose muss schnellstmöglich beseitigt werden, um bleibende Schäden an der Eichel zu verhindern.
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STD
Sexuell übertragbare Erkrankungen oder Infektionen (STD/STI) sind Krankheiten, die auch oder hauptsächlich durch sexuelle Kontakte übertragen werden können. Sie können von Bakterien, Viren, Pilzen, Protozoen und Arthropoden verursacht werden.
Besonderes Augenmerk bei Kindern und Jugendlichen auf: HPV!
Papillomviren sind die häufigsten durch Sexualkontakte übertragbaren Viren. Direkt nach der Infektion treten in aller Regel keinerlei Krankheitssymptome auf. Sie befallen Haut und Schleimhäute und können nach längerer Zeit zu Zellveränderungen bis hin zu Krebs führen.
Es gibt viele verschiedene Typen von Papillomviren. Generell unterscheidet man 2 Gruppen:- Niedrigrisiko-Typen. Vor allem HPV 6 und HPV 11 sind für die Entstehung von Feigwarzen im Bereich der Geschlechtsorgane verantwortlich.
- Hochrisiko-Typen. HPV 16 und HPV 18 können Tumorerkrankungen im Genitalbereich verursachen, vor allem Gebärmutterhalskrebs, aber auch Tumoren an der Scheide, am After oder Penis sowie Tumore im Mund oder Rachen.
Papillomviren werden über direkten Kontakt mit infizierter Haut oder Schleimhaut übertragen. Die Viren können dabei schon über kleinste Verletzungen der Haut bzw. Schleimhaut in Körperzellen eindringen.
Infektionen mit den krebserregenden HPV-Typen erfolgen meist beim Geschlechtsverkehr. Da Papillomviren sowohl bei Frauen als auch bei Männern weitverbreitet sind, infizieren sich die meisten sexuell aktiven Menschen mindestens einmal im Leben mit HPV. Dabei sind vor allem jüngere Menschen einer hohen Ansteckungsgefahr ausgesetzt. Kondome verringern diese zwar, schützen aber nicht sicher vor einer HPV-Infektion.Welchen Schutz bietet die HPV-Impfung?
Die Impfung verringert das Risiko für die Entstehung von Krebsvorstufen und damit auch von Krebs, vor allem am Gebärmutterhals.
Grundsätzlich schützt die Impfung vor einer Ansteckung mit den HPV-Typen, die im Impfstoff enthalten sind, und vermutlich auch vor ähnlich gebauten HPV-Typen (Kreuzprotektion). Sie schützt jedoch nicht vor Erkrankungen durch andere HPV-Typen oder andere Viren!
Besteht bereits eine HPV-Infektion, kann diese durch die Impfung nicht behandelt oder geheilt werden. Die Impfung ist auch nicht zur Behandlung von Krebsvorstufen geeignet. Die HPV-Impfung stellt in solchen Fällen jedoch auch kein zusätzliches Risiko dar.Früherkennungsuntersuchungen: Ein hundertprozentiger Schutz vor Gebärmutterhalskrebs oder anderen Krebsarten kann bei der Vielzahl von HPV-Typen nicht erreicht werden. Deshalb ersetzt die Impfung nicht die Früherkennungsuntersuchungen beim Frauenarzt bzw. Urologen!